Was wären wir ohne unsere Vergangenheit

Was wären wir ohne unsere Vergangenheit!?

 

Es gibt so Tage, an die erinnern wir uns gerne zurück und dann gibt es so Tage, wo wir an Dinge erinnert werden, die wir heute gerne wieder hätten aber es gerade nicht möglich ist oder wir wissen, dass es vielleicht gar nie mehr so wird, wie es mal war.

 

Jeder hat seine Erinnerungen, die einen sind schön und die anderen schmerzhaft. Jedoch haben beide ihren Nutzen für uns. 

Manchmal werden wir plötzlich davon überrollt...

Wir hören einen Song im Radio und schwupp tauchen die Bilder vor unserem Auge auf, die Bilder und Gefühle, die wir mit diesem Song in Verbindungen bringen. Die Emotionen können da ganz unterschiedlich ausfallen. Das gleiche gilt für Orte, die wir besucht haben oder ein bestimmtes Kleidungsstück, welches wir zu einem besonderen Anlass getragen haben.

 

Manches aus unser Vergangenheit bleibt so intensiv haften und manches verschwindet  so schnell aus unserem Kopf.

Es sind die Erlebnisse, Begegnungen, Momente und Krisen, die uns emotional gepackt hatten und die wir nur schwer loslassen können oder wollen. Es ist gut, sich an die Wendepunkte und die schönen Momente aus der Vergangenheit zu erinnern, doch dürfen wir uns nicht zu sehr an dem Vergangenen festhalten und sollten uns mehr auf das Heute konzentrieren.

Ja ja, ich weiß, es sagt sich so leicht und ich selber weiß auch, dass das einem nicht immer gelingt im Hier und Jetzt zu leben.

Müssen wir auch nicht aber wir sollten immer wieder Aufmerksam sein, wenn wir zu sehr an vergangenem hängen oder zu sehr ängstlich und sorgenvoll in die Zukunft  schauen. Wir können es ja doch nur bedingt beeinflussen und sollten stattdessen den heutigen Tag zu unserem besten Tag für heute gestalten.

Ooooommmm :)

Für mich ist heute so ein Tag, ein Tag, der mich in die Vergangenheit zieht. Heute ist der Tag vom Hamburg Marathon und jedes mal, wenn an diesem Tag der Countdown zum Start läuft, kommt bei  mir schon Wehmut auf. Mein letzter Hamburg Marathon war 2014, wie die Zeit vergeht.

In dieser Zeit ist viel passiert. Vom Runners knee, Achillessehnen- Entzündung und dem größten Einschnitt Burn out. Mein Körper hatte mir damals immer wieder zeigen wollen, mach eine Pause aber ich wollte es unbedingt und ich wollte  zuviel. Wenn die Zeit gekommen ist und ich weiß, dass ich das Training wieder in meinen Alltag integrieren kann - dann stehe ich sicher wieder eines Tages an der besagten Startlinie!

 

Ein Marathon zu laufen ist etwas Großartiges und die Gefühle, die wir während dieser respektvollen Distanz erleben, kann man nicht erklären, man muss es erleben. 

Den Kampf zwischen Körper und Geist lernen wir schon im Training kennen,  aber am Tag X kann alles anders kommen.

Die Vorbereitung läuft gut und wir sind gesund und freuen uns mit einem aufgeregten Gefühl auf die Königsdisziplin Marathon....Diese Distanz verlangt viel von uns. Ab km 35 wird es erst richtig spannend, da fangen Kopf und Körper mächtig an zu diskutieren und da kommt es darauf an, dass unser Kopf unserem Körper sagt:"Du schaffst das! Es ist nicht mehr weit und du wirst im Ziel so stolz und glücklich sein!"

 

Wenn dann jedoch, so wie heute das Wetter mies ist und der Wind zu einem lästigen Gegner wird, dann  können unsere Gefühle schon mal durch drehen. Das geht dann von: Warum mach ich das bloß?; Ich will und mag nicht mehr, bitte lass es vorbei sein!; sch... Wind, so wird das nie was mit meiner Zielzeit!...bis zu : Augen zu und durch, ich schaffe das schon!;

 

Unsere Gedanken werden mal Laut und mal ganz still, beides kommt beim Laufen vor. Aber nicht nur beim Laufen, sondern auch in den Momenten, wenn wir einfach das Hier und Jetzt erleben und eintauchen.

So wie jetzt bei mir. In diesem Moment ist meine Aufmerksamkeit voll und ganz auf diesen Text und meine Gedanken drehen sich nur um das, was ich jetzt hier gerade tue! Wir lassen uns so oft von Dingen ablenken, die gerade keine Wichtigkeit haben, statt uns auf das zu konzentrieren was uns weiter bringt.

Laufen hat eine ähnliche Wirkung, wie meditieren, nur das wir dort nicht still sitzen.Für mich als Bewegungsfreund sehr vorteilhaft :)

Gedanken kommen und gehen, lasst sie vorbei ziehen, nehmt sie wahr aber verstrickt euch nicht darin. Lebt mal im Vergangenem und träumt von eurer Vision in der Zukunft aber verliert nicht die Realität aus den Augen.

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Kommentare: 2
  • #1

    Linda (Montag, 24 April 2017 07:49)

    Wahnsinn!!! Vielen Dank für Deine Mitovation und die wirkungsvollen Worte! Ich denke Dein Blog wird ein Teil für meinen Zieleinlauf in Lübeck beitragen!!!

  • #2

    Maike (Freitag, 28 April 2017 18:51)

    schön geschriebene Texte! Und so viele motivierende Gedanken!